Wer über viel Zeit und sehr gute Nerven verfügt, der hat die besten Voraussetzungen für Vista. Denn beides braucht man, wenn man von einem laufenden XP-System auf ein neues Vista-System migriert.
Ärger ist vorprogammiert und viel Geduld gefordert.
Und was
bringt das alles? Durchsichtige Fenster und angeblich mehr Sicherheit. Nach reichlich rumzickenden Installationen habe ich Zweifel, ob das die Mühe wert ist.
Im vorliegenden Fall bietet der neue Rechner nominell mehr als doppelte CPU-Leistung, 50% mehr an RAM und die doppelte Speicherkapazität. Mit Vista bestückt bringt das alles keinen offensichtlichen Geschwindigkeitsvorteil gegenüber dem Vergleichssystem unter XP. Eher im Gegenteil.
Angeblich soll Vista schneller starten als XP, nur merke ich im wirklichen Leben davon nichts. Die Zeit nach Neustart, die ich vergehen lassen muss, bis mir der Rechner wie gewohnt zur Verfügung steht, ich eher länger geworden. Mag sein, dass dies auch an den "Minianwendungen" liegt, die in die "Sidebar" geladen werden. Aber auch ohne diese kann von einem schnelleren Booten nicht die Rede sein.
Auch die Installation von Treibern oder der Zugriff auf Netzwerkressourcen dauert unter Vista mit der neuen Hardware eher länger als auf dem alten XP-System. Da hilft auf die Dauer auch nicht der nette neue grün animierte Statusbalken, der nicht einmal den genauen Fortschritt der laufenden Aktion anzuzeigen vermag.
Der gefühlte Geschwindigkeitsgewinn bei Office 2007 unter Vista gegenüber Office 2002 unter XP liegt auch bei Null, wenn nicht sogar darunter. Es sieht so aus, als ob alles ein wenig zögerlich reagiert, auch der Browser oder der pdf-Reader. Die Ursache hierfür wird wohl beim Aero-Desktop zu suchen sein. Ich könnte mich ja statt dessen mit der vergleichsweise Ressourcen schonenden klassischen XP-Oberfläche begnügen, aber was bleibt dann von Vista? Wofür haben Legionen von MS-Programmierer uns fünf Jahre warten lassen?
Kurz und schlecht: Das Mehr an Hardware wird von Vista komplett kompensiert. Und das Mehr an Sicherheit fällt im Vergleich mit anderen Betriebssystemen eher bescheiden aus.
Aber dafür darf man sich über die vielen Veränderungen freuen oder ärgern, je nachdem wie man gestimmt ist. Inzwischen verspüre ich eher Letzteres. Vieles ist nicht mehr dort, wo ich es von XP her erwarten würde, Einiges geht schlicht und ergreifend nicht mehr, warum auch immer. Und stets funkt einem die Benutzerkontensteuerung dazwischen mit der nervigen Aufforderung "Zur Fortsetzung des Vorganges ist Ihre Zustimmung erforderlich" auf einem in martialischer Weise verdunkelten Desktop. Ob das der Sicherheit meines Systems wirklich dient.
Inzwischen ist es soweit, dass sich vor jeder Installation eines Gerätes oder einer Anwendung ein wenig Nervosität einstellt: Wird das Ding so funktionieren wie ich es gewohnt bin, welche Probleme werden sich auftun? Wie lange wird es dauern, sie zu lösen?
Es ist eigentlich doch nur schwer einzusehen, dass die Migration auf eine neue Betriebssystemversion soviel sinnlosen Aufwand produziert. Im Falle von Windows haben dies die Kunden auf Grund der schieren Marktmacht von Microsoft mehr oder weniger klaglos hingenommen. Das scheint sich jetzt in Sachen Vista zu ändern. Zu Recht!
Eine der wesentlichen Neuerungen der CSD 12 betrifft die DB2-Schnittstelle: "As of Service Level 12, AP 127 has been re-written to use the CLI interface to DB2*." Dahinter steckt eine große Erleichterung: Nie wieder muss ich APL2 an eine DB2-Datenbank
Aufgenommen: Jun 01, 23:25